FCSP - HANSA ROSTOCK.

Jawoll! Die Kogge ist versenkt! Und noch dazu haben wir seit dem Spiel in Cottbus endlich mal wieder mit 3 Toren Unterschied gewonnen. Wenn Düsseldorf doch nicht gesiegt hätte … Naja, Spannung gibt’s so oder so mehr als genug und in 2 Wochen wissen wir mehr.

 

Das Spiel konnte ich diesmal leider nur via Internet-Radio verfolgen, da ich bis zum Abpfiff im Reisebus richtung Bonn saß. Ich muss immer noch über die schockierten Blicke meiner Mitfahrer schmunzeln, die ich durch ein durch den ganzen Bus gebrülltes „YES!“ beinahe zu Tode erschreckte, als das 3:0 fiel.

 

Schon zu Beginn des Spiels war zu sehen, dass beide Mannschaften klar auf Sieg spielten. Den ersten Torschuss hatte Rostock zu verzeichnen (5.) , das Tor fiel dann aber für die Braun-Weißen: Nach Flanke von der linken Seite durch Kruse hält Ebbers am langen Pfosten den Fuß hin und versenkt den Ball technisch anspruchsvoll rechts unten im Eck. In der Folge hatten beide Mannschaften weitere gute Möglichkeiten. Boll (25.) der grätschend den Ball knapp links am Gehäuse vorbeisetzte oder Bartels, der in feinster Messi-Manier durch die komplette Rostocker Abwehr dribbelte und nur an Torwart Hahnel scheiterte (der Übrigens auch sonst im Alleingang verhinderte, dass das Spiel 5:0 oder 6:0 ausging) waren für St. Pauli dicht vor dem 2:0. Auf der anderen Seite verschätzte sich Tschauner zunächst bei einer Ecke, beim Nachschuss von Mintal war er allerdings zur Stelle (18.). Ein weiteres mal lenkte er einen Kopfball an den Pfosten (24.). So ging es mit einem 1:0 für die Unsrigen in die Halbzeit, was im großen Ganzen auch verdient war.

 

Das wichtige 2:0 fiel dann glücklicherweise kurz nach Wiederanpfiff: Sobiech lässt in seiner routinierten und technisch starken Art einen Rostocker aussteigen und schlägt den Ball nach vorne. Naki leitet den langen Ball gut weiter auf Ebbers, der das Laufduell gegen den Rostocker Verteidiger für sich entscheidet und dann den Torwart tunnelt. Die Vorentscheidung war nun gefallen und Rostock, das einen Sieg brauchte, musste alles nach vorne werfen, was natürlich große Räume für die Boys in Brown ergab. In der Folge hatte Ebbers kurz hintereinander zwei hundertprozentige Chancen, scheiterte aber beide Male am hervorragenden Rostocker Keeper (75.+76.).

 

Der Hattrick sollte also nicht sein, dafür hatte er dann in der 79. Minute das Auge für Bartels in der Mitte, der den Ball aus 5 Metern über die Linie drückte – der Deckel war drauf auf dem Spiel. Ebbers holte sich seinen verdienten Applaus ab, der Rest war noch ein bißchen Schaulaufen, der Derbysieg war perfekt. An dieser Stelle muss aber auch der Mannschaft von Hansa Rostock ein Kompliment gemacht werden, die sich erst nach dem 3:0 aufgab, vorher aber gut mitspielte und einige Tormöglichkeiten hatte.

 

Es ist also weiterhin alles möglich in Liga zwei. Die Hoffnungen ruhen nun zunächst auf Fürth, das zumindest einen Punkt gegen Düsseldorf zuhause behalten sollte, dann haben wir mit zwei Siegen aus den restlichen Spielen die Relegation sicher. Das dies gegen Dresden und Paderborn nicht einfach wird, ist denke ich jedem klar, machbar ist es jedoch allemal.

 

Ein paar Worte zur Stimmung in diesem besonderen Spiel, das sowohl ohne die Rostocker Gästefans statt fand, die ja per polizeilicher Verfügung ausgeschlossen worden waren, als auch ohne 1000-1500 St. Pauli Fans, die vor der Südkurve gegen eben jene Staatsgewalt demonstrierten. Auch im Stadion wurde übrigens der Unmut durch zahllose Plakate deutlich gezeigt.

 

Ich habe verschiedenste Erfahrungsberichte gelesen und gehört und denke, dass der Support am Sonntag auf keinen Fall schlecht war. Er war ohne Zweifel weniger, er war Situationsbezogener und wurde von allen Tribünenteilen aus initiiert.

 

Ob man persönlich den 24/7-Support aus der Süd besser findet, das mag jeder für sich selbst entscheiden. Auch die Frage ob man nicht einen Weg hätte finden können, die Mannschaft 90 Minuten lang zu supporten und trotzdem seinen Protest auszudrücken, muss den Demonstranten gestellt werden dürfen. 

 

Jetzt gilt es aber, sich zunächst auf das Sportliche zu konzentrieren.

Auf gehts nach Dresden und bringt 3 Punkte zurück!

 

Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!

 

Tim H.

 

 

 

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