FC ST. PAULI - PADERBORN.

Das ist doch mal ein Saisonabschluss, wie man sich ihn vorstellt, vor allem wenn man selbst im Stadion ist! Hätte Düsseldorf doch am vorletzten Spieltag nur verloren! Oder hätten wir nur einen Punkt mehr geholt! Gegen Cottbus, Aue, Ingolstadt, Braunschweig, Düsseldorf ... – die Liste ließt sich einfach zu lang und so bleibt ein gewisser Frust. So schlecht Düsseldorf und Paderborn in der Rückrunde waren, so unkonstant haben auch die Jungs in den Braun-Weißen-Trikots gespielt. Dass sie es können, hat man am letzten Spieltag eindrucksvoll gesehen. Blicken wir trotzdem zuversichtlich nach vorne, die nächste Saison wird sehr interessant – ich freu mich schon drauf!

 

Nach soliden 3 Stunden schlaf gings um halb 10 am Samstag los in Richtung Hamburg. Micha, Tim und ich machten uns also auf den Weg, um beim Saisonabschluss dabei zu sein, um die alte Gegengrade noch ein letztes mal zu bestaunen und um unsere Mannschaft ein letztes mal Siegen zu sehen. Nach einem längeren Stau vor Bremen erreichten wir um 16:00 Uhr endlich Hamburg. Im „Osborne“ stieß dann Claus (Claaaaaaauuuuuuus!) hinzu und wir schauten uns gemeinsam die Bundesligakonferenz an. Abends gings dann noch auf den Kiez, es wurde reichlich Astra konsumiert und sich schon mal auf den morgigen Tag eingestimmt.

 

Wir trafen uns am nächsten Morgen vor dem Stein des Antoßes, wo Caro zu uns stieß, die die Nacht durchgemacht hatte. Zu 4. machten wir uns dann auf den Weg um noch eine Karte zu ergattern (Claus stand mit seiner Dauerkarte ein letztes Mal auf der alten Gegengerade). Überall suchten Leute noch Plätze, die meisten von ihnen gingen leer aus. Doch Dank unserer Kontakte in der Hansestadt fanden wir uns um ca. 13:15 auf der Nordtribüne wieder, die Blaubärenfahne in der einen, ein frisches Astra in der anderen Hand (erstere wurde sogar von unseren Fanclub-Kameraden im Heimischen Limes gesichtet!). Hier trafen wir auch noch Gunnar und Philipp, zwei Exil-Blaubären, es wurden Spieler verabschiedet, sich warm gesungen und dann konnte es los gehen.

 

In der ersten halben Stunde entwickelte sich ein weitgehend ausgeglichenes Spiel mit einem optischen Übergewicht für St. Pauli. Doch die Möglichkeiten von Bartels (4.), Kruse (9.), oder Ebbers (26.) blieben allesamt nicht zwingend genug um Lukas Kruse im Tor der Gäste aus Paderborn überwinden zu können.

 

Eine Ecke brachte dann die Führung für Braun-Weiß. Funk schlug diese Hoch in den 16er, wo der „Herr der Lüfte“ Lasse Sobiech zu seinem ersten Saisontor einköpfte. Zu diesem Zeitpunkt stand es in Düsseldorf schon 2:2, ein Duisburger hatte zudem bereits die Gelb-Rote Karte gesehen.

 

Dann, in der 35. Minute: Abschlag Tschauner, Bruns verliert das Kopfballduell gegen den Paderborner, der die Kugel aber nur nach hinten verlängern kann. Ebbers verlängert daraufhin den Ball klasse in den lauf von Kruse, der durch ist und frei vor seinem Paderborner Namensvetter ruhig und überlegt den Ball links unten im Netz versenkt – 2:0! Mit diesem Ergebnis ging’s in die Pause, eine überzeugende Vorstellung der Boys in Brown bis hierhin.

 

Und wer gedacht hatte, das wäre alles gewesen wurde im positivsten Sinne getäuscht. Bartels traf in der 53. Minute nur den Pfosten, doch nur 6 Minuten später konnte man eine klasse Kombination unserer Jungs bestaunen: Kruse ließ einen Pass auf Ebbers weiter klatschen und der spielte mit viel Übersicht auf die rechte Seite in den Lauf von Bruns, der sicher ins linke untere Eck verwandelte. Das 4:0 fiel dann kurz darauf unter gütiger Mithilfe der Paderborner Hintermannschaft. Kruse und Strohdiek waren sich zunächst nicht einig, schließlich traf letzter den Ball beim Wegschlagen nicht richtig. Volz stand goldrichtig und lupfte den Ball über den Torhüter hinweg in die Maschen (64.). Es folgten weitere gute Möglichkeiten von St. Pauli, und sogar Tschauner war in der 85. Minute noch einmal gefordert und hielt stark vor Brandy, insgesamt jedoch war Paderborn an diesem Tag erschreckend schwach. Den Schlusspunkt setzte dann aber der eingewechslte Naki (warum trifft er davor nicht? Da waren doch viel einfachere Dinger dabei!), wieder mal auf Vorlage von Ebbers, als er dessen flache Hereingabe von links am langen Pfosten über die Linie drückte. Dann war auch schon Schluss, in Düsseldorf war es beim 2:2 geblieben und so war uns der 4. Platz sicher. Calle und Naki drehten noch ihre Ehrenrunden und Fotografen schossen ein letztes Erinnerungsfoto von der Gegengrade.

 

Für uns war der Tag damit aber noch lange nicht vorbei, zunächst gingen wir zu Claus auf die Gegengraden-Abrissparty, wo wir ein paar letzte Erinnerungsfotos schossen und auch den alt-Bonner Sven Brux trafen.

 

Das Promi-Hopping ging danach noch weiter, König Boris, Truller, Naki etc. wurden gesichtet und zu teilen angequatscht, selbstverständlich inklusive Beweisfoto. Danach gelangten wir über Umwege auf die Reeperbahn, man ließ bei ein paar Astra die Saison revue passieren und versuchte, sich nicht zu sehr zu ärgern, sondern sich vielmehr über den höchsten Sieg seit über 2 Jahren zu freuen. Insgesamt blicke ich zurück auf ein sehr schönes, emotionales und von ein bißchen Traurigkeit eingefärbtes Wochenende.

Meine erste „richtige“ Blaubärensaison geht also zuende. Was hat sich nicht alles getan in den letzten 10 Monaten! Auswärtsfahrten, kulinarische Leckerbissen, gemeinsames Leiden, gemeinsames Jubeln, gemeinsames diskutieren, Phrasen kloppen und trinken. Mein Leben als nicht-Blaubär wäre vielleicht etwas gesünder, aber lange nicht so spaßig gelaufen. Ich bin froh und stolz ein Blaubär zu sein!

In diesem Sinne: Genug auf die Tränendrüse gedrückt, auf noch viele tolle und ereignisreiche Blaubärenjahre!

 

Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!

 

Tim H.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Caro (Dienstag, 15 Mai 2012 14:08)

    ein großartiger tag mit euch in hamburch! eine großartige blaubären-saison, die abba längst noch nich vorbei ist ...