PADERBORN - FCSP.

Och nö! So langsam will ich auch mal wieder Gewinnen! Das kann doch auch nicht unsere neue Taktik sein, immer gut zu Spielen und dann trotzdem kein Tor zu schießen. Stani hätte gesagt:“ Die Jungs müssen sich mal wieder belohnen.“ Hoffen wir, dass das gegen Dresden am nächsten Sonntag gelingt.

 

Am Sonntag morgen in aller Herrgottsfrühe trafen sich 6 Blaubären mehr (Ich) oder weniger (Norman) ausgeschlafen am Bonner Hauptbahnhof und machten sich auf die beschwerliche Reise in richtung Paderborn. Ein kurzer Zwischenstopp in Düsseldorf inklusive tuckerten wir durch solch schöne Ortschaften wie Wattenscheid (Ess! Geh! Wattenscheidnullneun!) und Für-dich-würd-ich-sterben-Kamen.

 

Bei bestem Wetter kamen wir gegen halb 1 am Paderborner Hauptbahnhof an, wo uns die dortige Polizei erst einmal in die Busse geleitete. Wir mussten jedoch noch ein wenig warten, denn nach Polizeiberichten blockierte die USP den Bus, da sie nicht einsehen wollten, dass Sie getrennt wurden und ihnen ihre Glasflaschen abgenommen wurden. Fans berichteten auf der anderen Seite von Polizisten auf Konfrontationskrus, welche den Bus für eine ganze Weile am Losfahren hinderten. Bei einem versuchten Blocksturm vor dem Stadion ist es wohl zudem zum Einsatz von Pfefferspray gekommen, welches auch Unbeteiligte traf.


Mit alledem hatte unsere Reisegruppe nicht viel zu tun, wir mussten kurz am Bahnhof warten, gelangten dann aber fix ans Stadion, neben dem friedlich ein paar Kühe grasten. Kühe, Schweine, Paderborn – Zumindest ersteres scheint zu stimmen. Beste Stimmung auf den Rängen, warme Temperaturen und strahlender Sonnenschein, welcher uns leider die gesamte Spieldauer über mitten ins Gesicht schien, erwarteten uns in der mit einem edlen Alu-Charme ausgestatteten Benteler-Arena, die letztes Jahr noch ENERGIETEAM-Arena gehießen hatte.

 

Alles war also angerichtet für ein fantastisches Fussballspiel und genau das hätte es nach 5 Minuten eigentlich auch sein können, wenn nicht sogar müssen. Schindler –drüber! (2.) Ginczek – PFOSTEN! (3.) Ginczek – Daneben! (5.)
Innerhalb von 5 Minuten hatte das Team von Michael Frontzeck also schon mehr gefährliches an Offensivaktionen zustande gebracht als in manchen Spielen zuvor. Paderborn gelang es in der Folge etwas mehr Ruhe ins Spiel zu bringen, St. Pauli blieb jedoch weiterhin gefährlich auch wenn Paderborn gegen Ende der ersten Häfte mehr Ballbesitz hatte. Wirklich nennenswerte Offensivaktionen der Gastgeber blieben jedoch aus, es ging mit einem 0:0 in die Pause.

 

3 Minuten waren in Durchgang Zwei gespielt, als endlich die Erlösung kam: Nach gutem Vorchecking der Boys in Brown kann Kringe ungehindert Flanken. Er findet den in der Mitte völlig freien Ginczek, der Köpft in die rechte obere Ecke – 1:0! (48.) Schon 4 Minuten später hätte "Günni" den Doppelpack schnüren können. Doch der das ganze Spiel über glänzend aufgelegter Kruse im Tor der Paderborner konnte seinen Schuss noch zur Ecke lenken. Paderborn wurde in den folgenden Spielminuten etwas stärker und hatte einige Möglichkeiten, insgesamt verrichtete die Defensive der Hamburger jedoch eine gute Arbeit.

Schließlich griff der Paderborner Trainer Schmidt zu seinem letzten Mittel und wechselte Naki ein. Klar, wie der Torschütze zum 1:1 nach einer wirlich sehenswerten Kombination inklusive doppeltem Doppelpass hieß (71.). Ja, es war der Junge mit den sehr netten Eltern, der mit der Fahne in Rostock, der mit der Halsabschneidergeste, der Chancentod in der letzten Rückrunde.

Keine Mannschaft ging nun in der Folge das letzte Risiko, in den Schlussminuten hätte das für uns so wichtige 2:1 jedoch durchaus noch fallen können. Zunächst parierte Kruse gegen den eingewechselten Daube und im Anschluss an die daraus resultierende Ecke entschärfte er Bartels‘ Weitschuss überragend. Dann war Schluss, Naki holte sich noch einmal einen Sonderapplaus vom Gästeblock ab und wir gingen mit dem Gefühl einer Niederlage aus dem Stadion.

 

Es folgte ein langer Rückweg mit nicht sonderlich euphorischer Stimmung, schließlich waren wir um 20:00 wieder zuhause in Bonn.

 

Es war also – wie gegen Union - sehr viel mehr drin. Was bleibt nun? Zunächst einmal super Support. Einer der besten, die ich je erlebt habe. Und das trotz Temperaturen, die eigentlich mehr an Hochsommer als an Oktober erinnerten. Dann natürlich die stabile Defensive und die Vielzahl an Torchancen. Letztere müssen nun aber endlich mal wieder genutzt werden. Warum gegen Dresden nicht mal mehr als 2 Tore schießen? Vor allem aber: Siegen! Es ist eindeutig wieder Zeit!

 

Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!

 

Tim H.