VFL BOCHUM - FCSP.

Was am Ende bleibt, soll dieses Mal jeder selbst entscheiden. Ärger darüber, dass man eine Führung noch aus der Hand gegeben hat? Dass man zwei vermeidbare Gegentore kassiert hat?
Oder soll es doch lieber Freude sein? Freude darüber, dass man in dieser Saison in der Liga noch kein Auswärtsspiel verloren hat, dass Toremäßig der Knoten endlich geplatzt ist und die beiden Treffer auch noch echt schön anzuschauen waren?
Ganz egal wie Mann oder Frau sich entscheidet steht fest: Die Auswärtsfahrt nach Bochum hat ‘ne Menge Spaß gemacht.

 

Um 10 nach Vier hatte das Warten ein Ende: Ich stand bei schönstem Wetter auf den Gleisen des Kölner Südbahnhofs zusammen mit Alex, wir tranken unser zu diesem Zeitpunkt noch kühles Bier und warteten auf den Regionalexpress aus Bonn. Der kam zwar mit einer Viertelstunde Verspätung, den Anschluss in Düsseldorf erreichten wir trotzdem noch und brachten stehenderweise (ja, Freitagnachmittag Zug fahren hat auch ein paar Nachteile) den letzten Teil der Strecke hinter uns. Die Stimmung war exzellent, eine Hochzeitsgesellschaft und ein Junggesellinnenabschied versuchten zwar, uns Konkurrenz zu machen, hatten letztendlich jedoch keine Chance.


In Bochum angekommen wurde sich wahlweise entleert oder aufgetankt, dann ging es zu Fuß im Abendsonnenschein vom Bochumer Hauptbahnhof zum Stadion.
Die Stimmung war glücklicherweise sehr entspannt und so gelangten wir ohne größere Umwege in den Block, in dem sich nach und nach auch alle anderen Nachzügler aus Bonn einfanden – unserem neuen, von Caro eingeführten Karten-Bestellsystem sei Dank, waren dieses Mal ausschließlich Steher an den Blaubär gekommen.

 

Keine Zwei Minuten waren rum, als Nehrig den ersten Gruß in Form einer Flanke in den Bochumer Strafraum schickte, doch Thy und Verhoek verpassten in der Mitte.
Genauso flott, wie das Spiel begonnen hatte, ging es zunächst auch weiter: Beide Mannschaften versuchten das Spiel schnell zu machen, Bochum kam in der Anfangsphase beispielsweise durch Sukuta-Pasu (3.) oder Aydin (8.) zu Chancen. Das erste Tor fiel dann nach einer guten Viertelstunde: Zunächst pariert Tschauner gut gegen Bulut, doch die darauffolgende Ecke wird von Fabian am ersten Pfosten verlängert und in der Mitte steigt Butscher vollkommen unbedrängt hoch und nickt ein (18.).
St.Pauli ließ sich davon wenig beeindrucken, kurze Zeit später gibt es Freistoß im Mittelfeld. Rzatkowski sieht den startenden Thy, der im Sechzehnmeterraum auf den heran rauschenden Verhoek ablegt. Der legt sich den Ball einen Tick zu weit vor, kommt jedoch kurz vor Torwart Luthe an den Ball und trifft per Außenrist ins linke Eck – 1:1!
Die nächste Riesenmöglichkeit hatte dann Thy, der von Bartels rechts im Strafraum angespielt wurde, jedoch an einer Glanzparade von Luthe scheiterte.
Es dauerte jedoch keine Minute bis zur nächsten Gefährlichen Aktion:
Abschlag Luthe, Halstenberg gewinnt das Kopfballduell, Thy leitet weiter auf Rzatkowski , der spielt einen Traumpass auf Verhoek. Und anstatt den Ball nochmal anzunehmen, packt der Holländer aus 20 Metern einen fantastischen Lupfer aus - die Führung für Braun-Weiß!
Zur Halbzeit passierte dann nicht mehr viel erwähnenswertes, bis auf einen akuten Anfall von Gelbsucht, der Schiri Marco Fritz befiel. 3 Verwarnungen in 3 Minuten für St. Pauli waren die Folge, kurz vor dem Pausentee erwischte es dann auch Sukuta-Pasu auf Seiten der Gastgeber.

 

Nach dem Seitenwechsel, ließen sich die Hamburger zu weit nach hinten drücken und konnten kaum ein offensives Zeichen setzen, die Folge war kein einziger Schuss auf das Gehäuse von Keeper Luthe im zweiten Durchgang. Bochum seinerseits kam durch Sukuta-Pasu (48., 53.) Aydin (56.) und Ilsö (65.) zu einigen Torchancen, hatten letztendlich aber Glück, dass ihnen das Tor ein Stück weit geschenkt wurde: Bei einer Ecke entscheidet Tschauner (letztendlich wohl unnötigerweise) dafür, den Ball wegzufausten, der Ball verlässt jedoch den Strafraum nicht sondern landet statt dessen bei Jungwirth, der Artistisch mit dem Rücken zum Tor zum 2:2 trifft (69.).
In der verbleibenden Spielzeit war Rzatkowski der auffälligste Hamburger - allerdings in der Defensive. Zweimal Rettete der Ex-Bochumer bei einem Eckball auf der Linie (76., 84.).
So fiel in der zweiten Halbzeit kein Tor mehr und letztendlich musste man aufgrund deren Verlauf auch zufrieden mit dem Ergebnis sein.

Die Fahrt zurück ging ruhig von statten, es blieb genug Zeit für eine erste Analyse, inklusive Zwischenstopp in Köln mit Scheidebecher am Dom.
Meiner Meinung nach haben wir uns in den letzten Spielen erkennbar gesteigert, wenn sich dieser Trend so fortsetzt wird’s am Montag gegen Dresden eindeutig mal wieder Zeit für einen Drei Punkte. Gerne mit vielen Toren!

 

Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!

 

Tim H.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0