FORTUNA DÜSSELDORF - FCSP.

In der Tat eine komische Saison für alle, die es mit dem magischen FC aus Hamburg halten. Heimsiege? Mangelware, einzig Cottbus, zu diesem Zeitpunkt abgeschlagen letzter, wird klar besiegt.
Statt dessen Auswärtssiege in Dresden, in Aue! Und jetzt auch noch gegen die Fortuna aus Düsseldorf! Und immer noch, dank eines Schneckenrennens, das seinesgleichen sucht, in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Ja, ich will noch nicht aufsteigen. Erst nächste Saison. Aber ist das planbar? Und wenn ich nicht aufsteigen will, warum fühlen sich die Siege dann so gut an, dass ich immer mehr von ihnen will?
Aufsteigen war noch nie so einfach wie in dieser Saison. Und wenn sich die Gelegenheit ergibt, will ich wenigstens vorher noch nach Sandhausen gewesen sein. Einfach, damit man nicht vergisst wie das ist. Und weil ich meine Mannschaft siegen sehen will. Überall.

 

Um kurz vor 9 Uhr traf sich die immer gut gelaunte Meute Blaubären am Bonner Hauptbahnhof zur zweitkürzesten Auswärtsfahrt in dieser Saison. Wie immer sollte es uns weder an Essen noch an trinken mangeln und nach nur einer Stunde Fahrt kamen wir am Düsseldorfer Hauptbahnhof an (die Zeit reichte kaum aus, um dem Catering angemessen Zeit zu widmen. Von dort aus ging es dann nach kurzer Zeit per Straßenbahn zum Stadion.
In einem Anfall von High-Society-Geltungssucht enterte ein Teil der Blaubären dann das am Stadion liegende Hotel beziehungsweise dessen Bar. Das war zwar sehr praktisch, um auf Toilette zu gehen, den Bierkonsum lehnte ich jedoch nach Sicht der Preise (5,50€? Ja nee, is klar!) dankend ab und ging lieber schon mit Damian und Fahne Richtung Stadion, um dort noch ein letztes Bierchen zu genießen.
Im Stadion selbst suchten und fanden wir sehr schnell die Jungs vom Nord-Support rund um die beiden exil-Blaubären Gunnar und Philipp, zu denen wir uns gesellten und zu denen auch die anderen Blaubären dann nach und nach stießen.

 

Das Spiel war vor allem in der ersten Halbzeit recht unterhaltsam: St. Pauli kam gut in die Partie rein und bestimmte anfangs das Geschehen. Die Boys in Brown belohnten sich schließlich nach einem Konter: Nöthe lief mit Tempo durch die komplette Hälfte der Fortunen, zog vom Strafraumeck ab, Torwart Giefer ließ nur zur Seite abklatschen. Maier staubte aus kurzer Distanz ab (21.).
Düsseldorf kam dann gegen Ende der zweiten Halbzeit zwar stärker auf, konnte aber keinen wirklichen Druck aufbauen und ließ klare Chancen vermissen.
Richtig gefährlich wurde es auch ein der zweiten Halbzeit nur ein einziges Mal: Halstenberg spielte einen Katastrophalen Rückpass, doch Mohr verteidigte klasse und zwang Hoffer in eine schlechte Schussposition, aus der dieser dann eher kläglich abschloss (61.).

Ansonsten stand bei der St. Pauli-Premiere von Mohr und Gonther in der Innenverteidigung die Abwehr sicher,  man hatte guten Zugriff im Mittelfeld und konnte mit der allerletzten Aktion den entscheidenden Konter setzen: Nach einem hohen Ball verlängerte Nöthe in den Lauf von Thy, der Giefer umkurvte und zum 0:2 Endstand einnetzte.

 

Glücklich blieben wir noch eine Weile im und am Stadion bis wir uns schließlich auf den Rückweg nach Köln bzw. Bonn machten. Eine Auswärtsfahrt ohne Stress, ein Sieg – insgesamt ein Sonntag, wie ich ihn mit vorstelle!

 

Nun steht am Samstag also das Heimspiel gegen Ingolstadt an. Voraussichtlich das einzige Spiel in dieser Saison, welches ich weder im Limes noch im Stadion verfolgen werde. Ob das ein gutes Zeichen ist? Keine Ahnung. Ein Sieg wäre in jedem Fall ein gutes Zeichen in Richtung Aufstieg und die noch anstehenden Heimspiele gegen Fürth und Kaiserslautern.

Langsam aber sicher biegt die Saison auf die Zielgerade ein. Wer weiß, vielleicht freunde ich mich ja doch noch mit dem Gedanken an eine mögliche Relegation an. So oder so werde ich mitfiebern, pöbeln, jubeln, leiden – auf die ein oder andere Weise gehört ja alles zum Fan sein.

 

Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!

 

 

Tim H.