Auswärtssieg! Ein Wort aus lang vergangenen Zeiten! Kaum zu glauben, dass der Sieg in Duisburg, bei dem ich selbst im Stadion war, der letzte Erfolg in der Fremde für die Braun-Weißen war. Das bedeutet gleichzeitig: Dies hier ist der erste Spielbericht über einen Auswärtssieg, den ich verfassen darf. Und das macht Spass. Von nun an also gerne öfter!
Samstags, 13:00 Uhr, ein Auswärtsspiel bei 1860 München? Dass es da ein bayrisches Frühstück geben muss war für alle Blaubären selbstverständlich. Pünktlich zum Anpfiff stand der Campingkocher auf dem Tisch, Brezeln und Senf wurden zu den von Tobi mitgebrachten Weißwürsten gereicht und die beiden Tims gönnten sich zur Feier des Tages sogar ein Weizen. Werder-Micha sorgte dann noch für ein Geburtstagstablett Astra – Fussball gucken, so wie es sein sollte!
Dass sich nun auch noch das Spiel den Gegebenheiten im Limes anpassen würde, war in dieser sehr erfreulichen Form definitiv nicht zu erwarten. Der Adrenalinpegel war nach noch nicht einmal 3 Minuten bereits auf Anschlag. Buchtmann ist frei durch vor dem eigentlich viel zu weit vor seinem Kasten stehenden Kiraly. Anstatt die Pille reinzumachen, stoppt er ab und passt auf links zu Gogia. Der versucht zu schlenzen, der Löwen-Keeper wirft sich dazwischen – Einwurf! Ein gleichermaßen verheißungsvoller wie frustrierender Beginn. Das erinnerte doch alles zu sehr an Paderborn, wo Giczek nach ähnlich kurzer Zeit den Pfosten traf, das Ergebnis ist bekannt.
St. Pauli spielte von Beginn an sehr gut mit, die Münchener kamen offensiv nicht sonderlich zur Entfaltung und mussten immer wieder gefährliche Situationen klären. Schachten schlenzte nur
Zentimeter am Pfosten vorbei (10.), Ginczek traf nach einer Ecke das Außennetz (19.). Dann die 26. Minute, wieder gibt es Ecke. Diese segelt gefährlich in den Strafraum wo Boll um haaresbreite
verpasst. Noch während er sich über die verpasste Chance ärgert, nimmt Schindler auf der gegenüberliegenden Seite den Ball auf und flankt in die Mitte. Ginczek legt mit dem Kopf zurück auf
unseren Kapitän und der knallt die Kugel volley ins linke untere Eck – 1:0! Der Torschütze musste dann aufgrund von Rückenproblemen schon 5 Minuten später ausgewechselt werden, Funk kam für ihn
in die Partie.
Pfiffe begleiteten die Sechziger nach 45 Minuten in die Kabine. Insgesamt stand die Elf von Michael Frontzeck einfach besser. Defensiv kompakt, sehr präsent in den Zweikämpfen und offensiv immer gefährlich. In der 51. Minute hatten die Löwen ihre beste Chance im Spiel und das wie aus dem nichts. Eine Flanke aus dem Halbfeld (Stichwort „Tanne“ Tarnat!) fand Lauth in der Mitte und der Köpfte an die Latte. Glück für Tschauner, dass der Ball nicht noch von seinem Rücken ins Tor prallte, aber das darf man als Geburtstagkind durchaus auch mal haben. So gab es nur Ecke, die nichts einbrachte.
2 Minuten später dann Einwurf für die Braun-Weißen, noch in der eigenen Hälfte. Avevor wirft, Volz verlängert unfreiwillig in den Lauf von Schindler, der auf einmal auf der rechten Seite frei
durch ist. In der Mitte rauscht Ginczek heran, Schindler serviert ihm Punktgenau auf den Fuß und es steht 2:0!
In der Folge hätte St. Pauli durchaus den Sack endgültig zu machen dürfen, scheiterten aber ein ums andere Mal an Kiraly, der noch der beste Sechziger war. Ginczek von Halblinks (57.), Ginczek frei vor dem Tor (79.), Kringe nur sekunden später – ein drittes Tor sollte den Boys in Brown (dieses Mal ganz in Weiß gekleidet) jedoch nicht gelingen. Das war jedoch kein Problem, erschreckend schwache münchener Löwen gelang es nur noch in Ansätzen halbwegs gefährlich zu werden. Man hatte jedoch zu keinem Zeitpunkt den Eindruck eines wirklichen Aufbäumens. So spielte die Elf aus Hamburg die Partie sicher zuende, der kurz vor Schluss eingewechselte Gyau zielt noch einmal knapp über das Tor (91.) und dann war Feierabend.
Ein rundum gelungener Nachmittag im Limes ging zuende. So stellt man sich einen souveränen Auswärtssieg vor. Nächste Woche geht es dann am Montagabend gegen Bochum. Ein Spiel, das gewonnen werden sollte, wenn man den Aufwärtstrend fortsetzen und sich von den Abstiegsrängen distanzieren will. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, die Mannschaft muss nur das weiterführen, was in Dresden begonnen und in München fortgesetzt wurde. Wie wäre es mit eine Siegesserie? Die darf dann ruhig auch etwas länger dauern. Man darf gespannt sein!
Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!
Tim H.
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Caro (Montag, 05 November 2012 17:06)
hui, reichlich fudder fürs phrasenschwein, dann denk mal ans klimpergeld