Verloren! Und ein Gefühl, das am Ende zurückbleibt ist unter anderem – Stolz!
Ja, Stolz, sich nach einem frühen Rückstand und einem überzogenen Platzverweis respektabel gegen den Tabellenführer geschlagen zu haben. Stolz, auf eine moralisch vollkommen intakte Mannschaft,
die durch eine schlechte Schiedsrichterleistung um mögliche Punkte gebracht wurde.
Gegen Kaiserslautern ist auf jeden Fall was drin.
Das Limes war wohl auch wegen Wochentag und Uhrzeit (Mittwoch um 17:30) nicht ganz so gut gefüllt wie sonst. Trotzdem war die Stimmung gut, ganz im Gegensatz zu der im Stadion. In den ersten 12 Minuten und 12 Sekunden verweigerten die Fans den Support, um gegen das Konzeptpapier „sicheres Stadionerlebnis“ der DFL zu protestieren.
Wie schön wäre es gewesen, hätte Kevin Schindler mit seinem Kopfball nach exakt dieser Zeit ins Tor getroffen, doch der Keeper der Braunschweiger Davari verhinderte dies. So gab es 5 Minuten
später die kalte Dusche. Ecke Braunschweig, der Ball wird nicht richtig geklärt und Kumbela auf halbrechter Position angespielt. Der schweißt das Spielgerät aus 16 Metern maßgenau ins linke
untere Eck und bringt so die Gastgeber in Führung (17.). Weitere 5 Minuten später dann die Szene des Spiels: Bartels kommt gegen Kessel angerauscht und trifft mit seiner Grätsche wohl zuerst den
Ball. Schiedsrichter Zwayer zückt zur Überraschung aller glatt Rot, unsere Boys in Brown standen also von nun an nur noch zu zehnt auf dem Feld.
Was folgte war ein intensives Spiel, bei dem Braunschweig natürlich mehr Spielanteile hatte, daraus jedoch viel zu wenig machte. Das zweite Tor fiel nicht und so hatte auch St. Pauli die ein oder andere gefährlichere Offensivaktion. Kalla wurde nach Messi-Solo erst im Strafraum gestoppt (49.), Gyaus Tor zählte nicht, weil Avevor zuvor Davari im Fünfmeterraum angegangen hatte (72.). Kessel brachte dann das Kunststück fertig um die 80. Minute innerhalb von ca. 120 Sekunden zweimal Gelb zu kassieren (völlig verdient, man hätte eines der Foulspiele durchaus auch mit glatt Rot bestrafen können). Daraufhin machte St. Pauli hinten endgültig auf, Braunschweig vergab kläglich die sich bietenden Konterchancen, unter anderem durch Ademi (88., 93.) oder Edwini-Bonsu (92.).
1:0 hieß es also am Ende. Es gilt, der Mannschaft ein Kompliment zu machen und so schnell wie möglich den Blick auf das Heimspiel gegen Kaiserslautern zu richten. Dort ein Dreier und die Hinrunde würde einen versöhnlichen Abschluss erfahren. Mit der Rückkehr von Ginczek und Boll wird das hoffentlich was.
Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!
Tim H.
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