Der TSV 1860 München, die erste Mannschaft gegen die der FC St. Pauli in dieser Saison alle 6 Punkte holt. Hätte mich jemand vor der Saison gefragt, das wäre sicher nicht mein erster Tipp
gewesen.
Umso schöner, dass es endlich mal geklappt hat und das trotz einer absoluten Not-Elf.
Freitag, gegen Bochum? Das kann nur gut werden. Ich freu mich riesig auf die Tour mit dem völlig verrückten Blaubären-Haufen!
Endlich wieder Limes! Und auch: Endlich wieder Spielberichte. An meinem sechswöchigen Hamburgaufenthalt hatte ich noch 6 Tage Skifahren drangehängt. In diese Zeit fielen dann unglücklicherweise 2 Spiele, das gegen Paderborn und das gegen Dresden, welches ich sogar nur per Web-Radio verfolgen konnte.
Die Spielberichte dazu fielen deshalb aus, doch jetzt ist alles wieder beim alten.
Zum Paderborn-Spiel gibt es noch eine lustige Anekdote zu erzählen. Es war bereits in der Nachspielzeit, St. Pauli lag mehr oder weniger verdient 1:2 zurück. Da gibt es noch einmal Ecke für
Braun-Weiß. Ich, emotional wie eh und je nehme auf dem Bett liegend die Fernbedienung in die Hand und schleudere sie auf die Matratze. Dies hat zur Folge, dass statt Sport1 auf einmal irgendein
österreichischer Radiosender lief. Meine fieberhaften Versuche wieder zurückzuschalten hatten erst nach einiger Zeit Erfolg. Als endlich wieder Fußball lief, hatte Tschauner das 2:2 bereits
erzielt. Ich konnte mich immerhin mit der Gewissheit trösten, dass das Tor ohne mein Umschalten mit Sicherheit nicht gefallen wäre. Schade war’s aber dennoch, mein Torschrei hätte vermutlich ganz
Längenfeld aufgeweckt.
Nun ging‘s also, nach zu wenig Schlaf und zu viel Alkohol in der letzten Nacht, endlich wieder zur besten Mittagszeit ins Limes. Das Grüppchen, das sich dort versammelte war recht überschaubar, die Wiedersehensfreude war trotzdem groß, man brachte sich auf den neuesten Stand, es wurde Weizen geordert – das hatte ja schließlich schon das letzte Mal Glück gebracht.
Die Partie begann einigermaßen vielversprechend: 3 Ecken in 4 Minuten machten Lust auf mehr, obwohl wirkliche Torgefahr noch ausblieb. Es entwickelte sich ein Spannendes Match, auch 1860 kam nach
10 Minuten besser in die Partie und hatte durch Rob Friend nach einer guten Viertelstunde die erste richtig gute Gelegenheit, der Schuss ging Haarscharf am Tor vorbei.
Wenig später war es dann Ginczek, der auf Seiten der Hamburger die erste Großchance ausließ, nachdem er eine Direktabnahme aus 18 Metern Zentimeter neben den Kasten setzte (22.).
Doch St. Pauli machte nun weiter Druck und lieferte eine vor allem kämpferisch höchst Ansehnliche Leistung ab. Belohnt wurde dies dann letztendlich durch ein Tor, das in seiner Entstehung mit das
schönste der Saison war. Kringe auf Bartels, der legt mit der Brust ab auf Daube, welcher mit viel Übersicht Ginczek freispielt. Frei vor dem Tor beschenkt sich das Geburtstagskind selbst und
netzt zum 1:0 ein! (34.).
Braun-Weiß war jetzt obenauf, 1860 wirkte verunsichert. Die Hamburger verpassten es jedoch, vor der Halbzeit noch ein Tor nachzulegen, so ging es mit der knappen aber verdienten Führung in die
Pause.
Nach dem Pausentee zeigten sich die Gäste aus München verbessert, waren vor allem durch Friend immer wieder gefährlich, sein Kopfball nach Freistoß Halfar sauste Zentimeter über den Kasten von
Tschauner.
Doch auf St. Pauli blieb in der Partie: Kringe passt auf den vermutlich ganz knapp im Abseits stehenden Daube. Der schlägt eine Außenristflanke in die Mitte, Kiraly wird von Thy irritiert und
lenkt den Ball mit der Hand direkt auf Bartels – 2:0 (70.)!
Doch das war nur der Auftakt zu verrückten 4 Minuten, die nun folgten:
3 Minuten später Ecke der Sechziger, Friend steigt höher als Avevor und köpft zum 2:1 Anschlusstreffer ein.
Doch keine 80 Sekunden später passt Bartels auf Schachten, der bringt die Flanke scharf an den Fünfmeterraum, dort steht wieder Bartels und schnürt den Doppelpack (74.).
Mit dem 3:1 war die Messe gelesen, die Braun-Weißen Hausherren ließen in der Folge nichts mehr anbrennen, fuhren den so wichtigen Dreier locker nach Hause und beendeten Nebenbei auch noch die letzten Aufstiegshoffnungen der Löwen aus München.
Eine der besten Saisonleistungen macht also Hoffnung auf das nächste Spiel gegen einen direkten Konkurrenten. Auch wenn der gute Herr Neururer nun bei Bochum auf der Trainerbank sitzt, würde ein
Sieg 39 Punkte bedeuten und das wäre gleichbedeutend mit dem ganz ruhigen, langweiligen Ende der Saison, das wir uns alle wünschen. Geschenke werden also sicher nicht verteilt.
Stattdessen hoffe ich auf den, und das fällt mir auch jetzt erst beim Schreiben auf, ersten Auswärtssieg dieser Saison, bei dem ich im Stadion bin.
Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!
Tim H.
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