FCSP - DRESDEN.

Ein Spiel, dass die gesamte Bandbreite an Emotionen abgedeckt hat. Von Hoffnung und großer Erwartung über Frust, Ungläubigkeit, Trauer und Enttäuschung bis hin zu neuer Hoffnung, Staunen, Jubeln und riesiger Erleichterung. Der zweite Saisonsieg ist geschafft und die nächsten Wochen werden zeigen ob wir uns weiterhin mit den letzten 3 Plätzen auseinandersetzen müssen oder ob wir es schaffen uns ein Polster zu Platz 16 zu erarbeiten. Die Aufgaben werden nicht leicht, Kaiserslautern, Hertha, Braunschweig und am Samstag 1860 München warten auf uns. Doch der Sieg gegen Dresden hat der Mannschaft neuen Mut gegeben und ihr gezeigt, dass sie in der Lage ist sich auch aus schweren Situationen zu befreien.

 

Nach Wochen der Abstinenz verursacht durch Auswärtsfahrten und Länderspielpausen konnte ich ein Fussballspiel endlich mal wieder im heimischen Hafen verfolgen. Das Limes war ordentlich gefüllt, es gab feinen Dresdner Christstollen, Caro orderte aufgrund vorangegangenem Geburtstag ein Tablett und alle waren in guter Stimmung.


Das Spiel gab jedoch zunächst nicht allzu viel Anlass dazu. Beide Mannschaften waren zu unpräzise im Spielaufbau und vielleicht auch wegen der tief stehenden Sonne schlug St. Pauli die Bälle oft hoch und weit nach vorne. Es deutete sich zudem schon früh an, dass Kalla auf der rechten Außenverteidigerposition Probleme gegen den Ouali bekommen könnte. Nachdem der Dresdner in den ersten Situationen noch zu stoppen gewesen war, tauchte eben jener quirlige Franzose nach klasse Doppelpass mit Jungwirth frei vor Tschauner auf und tunnelte diesen zum 0:1 (18.).

 

Nachdem Poté noch in der 26. Minute knapp verpasst hatte, traf er 10 Minuten nach dem Führungstor für Dresden zum 2:0. Nach agressivem Vorchecking passte Losilla auf die rechte Seite zu Jänicke, der den Ball wiederum in die Mitte zu Poté beförderte. Der Franzose hielt nur noch den Schlappen hin und es klingelte zum zweiten Mal.

 

Von den Boys in Brown kam in der kompletten ersten Halbzeit quasi Nichts. Ein Kopfball von Kringe in der 42. Minute war bis zu diesem Zeitpunkt die einzig wirklich nennenswerte Aktion. Kurz vor der Halbzeit gab es noch einmal Ecke für St. Pauli. Diese wurde zunächst ins Seitenaus geklärt, doch der daraus resultierenden Einwurf ergab die einzig vernünftige Torchance für Braun-Weiß: Gogia flankt in die Mitte, dort steht Boll am Fünfmeterraum, nimmt den Ball gekonnt an, schießt – Tor! (45.) Nur noch 1:2, was gleichzeitig auch der Pausenstand war. Noch auf dem Platz rief der Kapitän seine Mannen zusammen und schwor sie auf die zweite Halbzeit ein – eine Geste mit großer Wirkung.

 

Keine Fünf Minuten waren in Durchgang Zwei gespielt als es eine Ecke für St. Pauli gab. Kringe flankt, Avevor Köpft - und die Partie ist ausgeglichen (49.)! Wer hätte das nach der ersten halben Stunde gedacht? Die endgültige Wende erfolgte dann noch einmal 6 Minuten später. Kringe spielt im Mittelfeld auf Boll. Der tritt an, hat auf einmal viel zu viel Platz und dann auch noch das Auge für Ginczek, der sich im richtigen Moment löst, den super Pass direkt verwertet und unter Kirsten hindurch zum 3:2 trifft (55.).

 

In der Folge gelang es Dresden wieder ein wenig Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, so gefährlich wie in Halbzeit Eins waren sie aber bei weitem nicht. Es passierte nicht mehr sonderlich viel in der letzten halben Stunde, ein Treffer von Schachten nach Freistoß Daube wurde wegen Abseits wohl zurecht nicht anerkannt. Selbst Ex-St. Paulianer Sliskovic machte kein Tor mehr, ein Naki-Déja-Vu blieb uns glücklicherweise erspart.
Die Erleichterung war groß als der Schlusspfiff ertönte. Endlich mal wieder ein Sieg!

 

Es war also in keiner Weise ein gutes Spiel der Braun-Weißen Jungs. Vor allem in der ersten häfte war das teilweise gruselig anzuschauender Fussball. Positiv war aber in jedem Fall die große Moral und die deutlich verbesserte Chancenverwertung.

 

Nun geht es also nach dem Besuch in Stuttgart beim Pokal (alles ist möglich – ein Weiterkommen wäre riesig) direkt weiter nach München zu den Löwen. Die Mannschaft zeigt in den letzten Spielen eine aufsteigende Tendenz und sollte bei guter Leistung in der Lage sein auch in der Allianz-Arena Punkte mitzunehmen – ich bin gespannt!

 

 

Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!

 

 

Tim H.