Na also! Es hat ja doch noch geklappt! Im allerletzten Versuch gab’s also ausgerechnet in Kaiserslautern den lang ersehnten Auswärtssieg. Sportlich zwar einigermaßen bedeutungslos (immerhin, ein Sprung auf Rang 10 in der Abschlusstabelle) und dennoch fand die Saison auf diese Weise ihr versöhnliches Ende. Zudem war es der erste Sieg in Kaiserslautern seit langer, langer Zeit.
Die ersten Sonnenstrahlen des Tages tauchten die Zülpicher Straße in helles Licht als ich, mit einer schweren Tüte Reiseproviant in den Händen, um viertel nach 7 die menschenleeren Straßen von Köln entlang in Richtung Südbahnhof ging. In der Ferne konnte man durch ein wenig Dunst die Türme des Kölner Doms sehen, die Vögel zwitscherten friedlich vor sich hin und auch ich hatte schon beim Aufstehen gemerkt, dass die sonst doch spürbare Anspannung vor Spielen, insbesondere Auswärtsfahrten, diesmal fehlte.
Ich ließ im Kopf die Saison noch einmal Revue passieren. Einige Highlights hatte es ja durchaus gegeben. Man denke nur an das 3:2 Zuhause gegen Dresden, das 4:1 gegen Duisburg oder das 0:2 in München. Unvergessen natürlich die Spiele, die ich diese Saison am Millerntor gesehen hatte (vor allem Frankfurt und Regensburg werden mir noch lange in Erinnerung bleiben). Nicht zuletzt natürlich das 5:1 vor einer Woche gegen Braunschweig. Aber eben auch die vielen Fahrten mit den Blaubären, die, wenn auch eher selten erfolgreich, immer sehr lustig waren. Alles hatte angefangen mit der Köln-Tour inklusive Banner und heute sollte es also ein letztes Mal auf Tour gehen.
Im Zug fand ich 3 gleichgesinnte aus Köln vor, die schon vorher mit uns Kontakt aufgenommen hatten. Noch etwas schläfrig lernte man sich kennen, in Bonn stieß dann der Rest unseres Trupps dazu. Nun wurde erstmal ordentlich gefrühstückt und die Verpflegung konnte sich wirklich sehen lassen. Über Knoppers, Milchbrötchen, Mettwürste, Pizza-Rollen und Brownies war wirklich für jeden etwas dabei und niemand blieb hungrig. Nachdem wir in Koblenz das erste Mal umgestiegen waren, durfte wer wollte von dem von mir mitgebrachten Mexikaner kosten. Philipp hatte noch einen Kasten Astra besorgt und so kam auch die flüssige Verpflegung nicht zu kurz.
Ein nächster Halt in Bingen, danach ging es per Bummelzug über solche schönen Orte wie Rockenhausen endlich nach Kaiserslautern. Der Betzenberg liegt glücklicherweise nur ein kurzes Stück vom Bahnhof entfernt und so gelangten wir ohne nervige Shuttlebusse oder Polizeieskorte zügig zum Stadion, welches von außen ein wenig an ein Bürogebäude erinnerte.
Drinnen angekommen konnten wir uns mit (leider nur bleifreiem) Bier versorgen, das Banner bekam einen schönen Platz neben dem Tor und wir konnten es uns auf unseren Sitzplätzen gut gehen lassen. St. Pauli zeigte noch einmal eine richtig ansprechende Leistung, ging mit Toren von Daube (15.) und Ginczek (33.) mit 0:2 in die Pause und konnte trotz des Anschlusstreffers von Hoffer ( 71. ) den Sieg letztendlich nicht unverdient über die Zeit bringen.
Was noch folgte, war eine deutlich zu lange Heimfahrt – Kaiserslautern ist dann eben doch ‘ne ganze Ecke weg. So kam ich erst um 8 Uhr abends wieder in Köln an, erschöpft und müde, aber glücklich.
Nun ist also erstmal Sommerpause, doch ich freue mich schon jetzt auf die neue Saison. Nicht nur, dass es eine erfolgreichere Spielzeit zu werden verspricht, mit Bielefeld und Düsseldorf sind
zwei weitere Auswärtsfahrten dazugekommen, mit Osnabrück steht noch eine weitere bereit. Deswegen sind meine Symphatien in der Relegation auch ganz klar verteilt.
So gut die Bisherigen Transfers schon waren, der ein oder andere Spieler wird noch kommen. Der Abgang von Ginczek wiegt schwer, ich hoffe jedoch, dass er adäquat ersetzt werden kann.
Die Blaubären werden natürlich ihrerseits nicht untätig sein. Ob mit der Vorbereitung auf den Skarrastka-Cup, unserem Sommerfest oder natürlich beim Stammtisch – die Sommerpause kriegen wir schon
rum!
Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!
Tim H.
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