FCSP - KÖLN.

Und wieder keine Punkte. Aber ein Spiel, wie ich es auch am Freitag sehen will. Mit einem besseren Schiedsrichter aber vor allem: Mit eine Tor für den FC St. Pauli! Oder zwei! Oder drei!

 

Mein erstes von drei Heimspielen am Millerntor in meiner Praktikumszeit in Hamburg war etwas Besonderes: Ich durfte zum ersten Mal in meinem Leben auf den Business-Seats Platz nehmen. Eine Erfahrung, an die man sich in versorgungstechnischer Hinsicht durchaus gewöhnen könnte. Leckeres Buffet, Bier so viel man mag (sogar mit Bedienung während des Spiels) und bequeme Sitze, die jedoch nicht über die gesamte Spieldauer frequentiert wurden („kannst du dich mal Hinsetzen?!“). Ein wenig Prominenz gab es auch zu bestaunen, Weltmeister Toni Schumacher war zugegen.

Nachteil war natürlich die Stimmung, immerhin gab es zwischendurch mal einen Wechselgesang mit der Süd, mich hielt natürlich trotz meiner überwiegend stummen Nachbarn nichts davon ab, fleißig zu grölen. Trinken werde ich also am Freitag eher weniger (zumindest während des Spiels), Stimmung wird um mich herum dafür umso mehr sein.

 

Das Spiel begann mit der klassischen Kalten Dusche: Nach 3 Minuten Foul von Thorandt, Gelb für Thorandt, Freistoß für Köln, Clemens zirkelt den Ball an der Mauer vorbei an den Innenpfosten und es steht 0:1. Kollektiver Gedanke: Das kann und darf nicht wahr sein! Horroszenarien wie zuletzt gegen Sandhausen geisterten sicher nicht nur mir durch den Kopf, die Mannschaft jedoch gab zum Glück nicht auf sondern lieferte, angefeuert vom wirklich bemerkenswerten Publikum, eine kämpferisch starke Leistung ab, die jedoch in zu wenigen Torchancen mündete.

Thy (12.), Ginczek (37.) und Kringe (38.) hatten die besten Gelegenheiten für Braun-Weiß. Kurz vor der Pause dann ein Zweikampf zwischen Royer und Thorandt, der Kölner kommt zu Fall, Schiri Gräfe zückt Gelb-Rot und Sankt Pauli ist nur noch zu zehnt.

 

Im Verlauf der zweiten Hälfte habe ich mich oft gefragt, welche Mannschaft denn eigentlich nur noch zu 10. spielt. St. Pauli kam, St. Pauli machte Druck doch wie auch in den letzten Spielen fehlte die Konsequenz im Torabschluss, zu oft wurde mit zu wenig Mut und Präzision nach vorne gespielt. Köln vergab die sich nun bietenden Konterchancen z.B. durch Clemens (68.) oder Maierhofer (77.) allesamt kläglich so dass es bis zum Schluss spannend blieb, Ginczek hatte in der 86. Minute nochmals eine gute Gelegenheit, ließ diese aber liegen.

Zu allem Überfluss kassierte Mohr in der Nachspielzeit fragwürdigerweise seine zweite Gelbe und flog ebenfalls vom Platz. Als der Schlusspfiff ertönte,schallte es „Hoyzer, Hoyzer“ durchs Stadion, Gräfe wurde vorsorglich vor Würfen geschützt.

 

Noch lange nach Spielende stand ich auf der Haupttribüne im festen Vorsatz wenigstens das all-you-can-drink so gut wie möglich zu nutzen. Als Stani vorbei lief und ich „Manuel Gräfe Fußballgott!“ hinunterrief, konnte er sich das Lächeln nicht verkneifen.

 

Eine starke kämpferische Leistung also, die trotz allem ohne Ertrag blieb. Frontzeck, der ebenfalls dem Ballsaal einen Besuch abstattete meinte beim vorbeigehen etwas von wegen: „Freitag genau so, dann klappt’s“

Wie sehr hoffe ich, dass unser Trainer recht behält!

 

 

Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!

 

 

Tim H.

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