Zurück von meiner Spielberichtspause! Endlich komme ich wieder dazu, mir, zumindest in diesem Fall, meinen Frust von der Seele zu schreiben. Und dass das Heimspiel gegen Paderborn ein
frustrierendes Erlebnis war, dem wird wohl niemand widersprechen.
Die Chance, sich mal ganz oben festzubeißen war da, gefehlt hat der Siegeswille, die Einstellung und auch die Aufmerksamkeit in der Defensive.
Paderborn ist beileibe keine Übermannschaft, aber sie waren 90 Minuten lang topmotiviert, hatten einen Plan und die Körner mehr, die den Braun-Weißen an diesem Abend abgingen.
Spielerisch war gegenüber den Spielen zum Beispiel in Ingolstadt ein deutlicher Rückschritt zu erkennen. Kaum einmal waren gelungene Kombinationen über mehrere Stationen zu sehen.
Klare Chancen waren Mangelware, die 0:1 Führung für Paderborn gar nicht mal völlig unverdient.
Vermutlich war ich nicht der einzige, der fast ein bisschen erleichtert war, dass die Offensivbemühungen der Braun-Weißen nach dem Rückstand verstärkt werden mussten.
Womit wir auch beim einzigen positiven Aspekt dieses Spiels wären: Endlich hat Nöthe mal wieder getroffen. Hoffentlich ist sein Knoten jetzt geplatzt und er knipst zusammen mit Verhoek
regelmäßig.
Dass das Spiel nach diesen beiden Toren noch mit 1:2 verloren ging ist vor allem zwei Umständen zu verdanken. Zum einen der beinahe-Assist des Jahres von Rzatkowski, der jedoch Übersah, dass
Verhoek den Ball ohne das Zutun seiner Hacke nach der Flachen Hereingabe von Nöthe problemlos über die Linie hätte drücken können.
Und zum anderen die unglaubliche Fehlerkette vor dem zweiten Gegentor: Rzatkowski lässt den Ball zu kurz klatschen, Meha bekommt beim folgenden Zweikampf den Ball glücklich am Gegenspieler
vorbei, in der Abwehr herrscht Konfusion und Wurtz hat schließlich eine Möglichkeit das Tor zu machen, die er dann eben perfekt nutzt.
Bei allem Frust kommt die Niederlage aber vielleicht auch zu gar keinem schlechten Zeitpunkt. St. Pauli spielt nicht wie ein aufstiegsambitionierter Club, will es diese Saison auch noch gar nicht
sein. Der gute Tabellenplatz ist vielmehr der unglaublichen Ausgeglichenheit in der 2. Liga diese Saison zu verdanken. Schaut man auf die Punkte, die St. Pauli vom Relegationsrang in die 3. Liga
trennen, weiß man, wovon ich rede.
Klar, jedes Spiel gewinnen ist schön – aber dann steigt man zwangsläufig auf. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es sich nur lohnt aufzusteigen, wenn man dann auch ernsthaft konkurrenzfähig
für die Bundesliga ist. Auf ein zweites Braunschweig oder Fürth hat wohl niemand Lust.
Insofern werden wir wohl das ein oder andere Negativerlebnis in dieser Saison hinnehmen müssen und werden es auch tun, da bin ich mir leider recht sicher.
Das verlorene Heimspiel kann also als Mahnung verstanden werden, nicht auf die Tabelle zu schauen, sondern sich weiter zu verbessern um die Qualität zu erreichen, Aufstiegskandidat zu sein.
Vielleicht ist das im nächsten Jahr der Fall, doch soweit im Voraus will ich an dieser Stelle lieber noch nicht planen.
Nun geht es also nach der Länderspielpause nach Fürth, zum Bundesligaabsteiger, der überraschenderweise sehr gut gestartet ist. Von einer deutlichen Niederlage bis zum Auswärtssieg ist alles drin – St. Pauli ist in dieser Saison bislang eine ziemliche Wundertüte. Trotzdem freue ich mich auf das Spiel und hoffe, das mir die Jungs im Frankenland 3 Punkte zum (nachträglichen) Geburtstag schenken!
Bei allem Gekicke und Gemecker gibt es auch Dinge, die den Fußball in den Hintergrund rücken lassen.
Unseren beiden frisch vermählten Brautpaaren auf diesem Weg noch einmal herzlichen Glückwunsch. Möge unsere Blaubärengemeinde weiterhin wachsen, Liebe verbreiten, so schöne Feste feiern, kurz
gesagt: So wundervoll bleiben wie sie ist.
Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!
Tim H.
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